16. Mai 2009, 20:00 Uhr



Giuseppe Verdi
"Messa da Requiem"


Programm:

Giuseppe Verdi
"Messa da Requiem"


Aufführende:

Carolyn G. James, Sopran
Marie-Hélène Joel, Mezzosopran
Arnold Rawls, Tenor
Yoo Chang Nah, Bass

Konzertchor Flensburg
Concert-Chor Concordia Hürth
diverse Projektsänger
Neue Philharmonie Westfalen

Leitung: Christian Letschert-Larsson




Kölner Stadt-Anzeiger vom 21./22. Mai 2009
von Gerhard Bauer

Mahnendes Verdi-Requiem

Der Concert Chor Concordia 1877 Hürth steht seit langem für ein sinnvolles, mutiges und begeistertes Amateurmusizieren, und diese Qualitäten sahen sich auch bestätigt, als es in der Kölner Philharmonie an die "Messa da Requiem" von Giuseppe an Verdi ging. Zahlenmäßig verstärkt durch den Konzertchor Flensburg und instrumental unterstützt durch die Neue Philharmonie Westfalen, erfüllte das Ensemble das gewaltige Werk mit Leidenschaft, Spannung und jenem mahnend bedrohlichen Unterton, der Totenmessen generell innewohnt. Der Dirigent Christian Letschert-Larsson hatte ein Ohr für viele Anklänge des stilistisch sprunghaften Werks. Er erzeugte mit seinem stimmgewaltigen und stimmschönen Chor jederzeit ein religiöses Gefühl, das über alle Konfessionen hinweg bewegt und begeistert. Die Solisten trugen die flammenden Emotionen mit : CaroIyn G.James (Sopran) mit hohen Cs wie Leuchtraketen, Marie Helen Joel (Mezzosopran) und Arnold Rawls (Tenor) mit großer Opernattitüde, Yoo Chang Nah (Bass) als ruhig sicheres Fundament. Ein Dienst an der Kunst, wie ihn nicht jede mit Hochglanz etikettierte Zelebrität zu leisten geneigt ist.



Kölnische Rundschau vom 19. Mai 2009
von Hanna Styrie

Wie aus einer fernen Welt
Ergreifendes Verdi-Requiem mit dem Concert-Chor Concordia 1877 Hürth

Mit der Aufführung von Giuseppe Verdis grandioser "Messa da Requiem" in der Philharmonie ist der Concert-Chor Concordia 1877 Hürth in neue musikalische Dimensionen vorgestoßen. Zur Verstärkung war der Konzertchor Flensburg angereist, die Begleitung hatte die Neue Philharmonie Westfalen übernommen. Unter der Leitung von Musikdirektor Christian Letschert-Larsson gelang den Laienchören eine ergreifende Darstellung der Totenmesse, in der die musikalischen Kontraste scharf herausgearbeitet waren.

Verhalten und wie aus fernen Welten klang das einleitende "Requiem aeternam", das in einem flehenden "Kyrie" mündet. Wie Blitz und Donner brach dann das von Paukenschlägen begleitete "Dies irae" herein. Mit Engagement und Hingabe waren die Choristen bei der Sache, die in den großen Fugen (etwa im doppel-chörigen Sanctus) durchweg Transparenz, Leuchtkraft und Volumen bewiesen. Die farbenreiche Instrumentierung trägt viel zur überwältigenden Wirkung des Requiems bei, das Verdi übrigens selbst 1877 in Köln dirigiert hat.

Die Neue Philharmonie Westfalen agierte konzentriert und sicher und wusste die theatralischen Momente der Partitur effektvoll umzusetzen. Präzise Akzente steuerten vor allem die Bläser bei. Mit großen Aufgaben werden die Solisten bedacht. Beim "Tuba mirum" setzte sich der Bass Yoo-Chang Nah mit fundierter Stimme eindrucksvoll in Szene, beim "Ingemisco" bewies Tenor Arnold Rawls lyrischen Schmelz. Etwas angestrengt wirkte die Mezzosopranistin Marie-Helen Joel; Carolyn G. James fächerte reiche Sopranfarben auf und ließ im abschließenden "Libera me" eine himmlische Vision vom Leben nach dem Tod erstehen. Christian Letschert-Larsson erwies sich bei all dem als souveräner Koordinator.