5. Dezember 2010, 19:00 Uhr



Adventkonzert


Programm:

Edward Elgar
"Serenade für Streichorchester" e-moll  op. 20

Wolfgang Amadeus Mozart
"Krönungsmesse"   KV 317

Camille Saint-Saëns
"Oratorio de Noël"  op.12

Weihnachtslieder


Aufführende:

Silke Stapf, Sopran
Anna Pehlken, Sopran
Franziska Hösli, Mezzosopran
Ansgar Eimann, Tenor
Alexander Schmitt, Bass

Concert-Chor Concordia Hürth
Kammerphilharmonie Rhein-Erft

Leitung: Christian Letschert-Larsson






Kölner Stadt-Anzeiger vom 7. Dezember 2010
von Frank-Uwe Orbons

Chor ließ kaum einen Wunsch offen
Den Abschluss des Konzertjahres beging der Concert-Chor Concordia Hürth am Wochenende mit einem großen sinfonischen Chorkonzert im Feierabendhaus. Zum Abschluss sangen alle mit.

Den Abschluss des Konzertjahres beging der Concert-Chor Concordia Hürth am Wochenende mit einem großen sinfonischen Chorkonzert im Feierabendhaus. Musikdirektor Christian Letschert-Larsson bestritt am Beginn mit seinem Orchester, der Kammerphilharmonie Rhein-Erft, die aus hiesigen Musikern besteht, die Serenade e-Moll des englischen Komponisten Edward Elgar. Letschert-Larsson dirigierte umsichtig und vermied jegliche unnötige Dramatik.

Das zweite Werk stand dann etwas isoliert in der Programmabfolge. Wolfgang Amadeus Mozarts Messe in C-Dur KV 317 hat bereits zwei Krönungsfeierlichkeiten und unzählige Hinrichtungen von überambitionierten Kirchenchören überstanden. Ersterem Umstand hat das Werk den Binamen „Krönungsmesse“ zu verdanken. Die Version, die nun im Feierabendhaus zu hören war, ordnete sich in die feierliche Interpretationslinie ein. Der gut deklamierende und auch intonatorisch versierte Chor ließ kaum einen Wunsch offen. Das Solistenquartett (Silke Stapf, Sopran; Franziska Hösli, Alt; Ansgar Eimann, Tenor; Alexander Schmitt, Bass), das in dieser Messe, bis auf den Sopran im „Agnus Dei“ kaum gefordert wird, passte sich der soliden Orchesterleistung an.

Das abschließende „Oratorio de Noël“ des französischen Komponisten Camille Saint-Saëns sieht musikalisch von jeglichen musiktheatralischen Effekten ab und wird im Chorsatz fast durchgehend homophon geführt. Eine Mischung zwischen barockisierenden Anklängen und romantischer Schwärmerei. Die Steigerung vom schlichten Rezitativ über die Solostücke  „Expectans“ und „Domine, ego credidi“, Duo, Trio, Quartett bis hin zum Quintett mit Chor arbeitete Letschert-Larsson mit seinen Musikern plastisch heraus. Zum Streichorchester gesellte sich eine Harfe, während die nun mehr geforderten Gesangssolisten durch Anna Pehlken zum Quintett ergänzt wurden. Mit einer Auswahl europäischer Advents- und Weihnachtslieder klang das Konzert aus - da sang das Publikum mit.



Kölnische Rundschau 7. Dezember 2010
von Hanna Styrie

Von pastoraler Schlichtheit
Concert-Chor Concordia begeisterte bei Adventskonzert

Als der letzte Ton des "Oratorio de Noël" von Camille Saint-Saëns verklungen war, folgte prompt ein Bravo. Mit einer wunderbar innigen Aufführung des Werks hatten der Concert-Chor Concordia 1877 Hürth, die Kammerphilharmonie Rhein-Erft und ein ausgezeichnetes Solisten-Quintett unter der Leitung von Christian Letschert-Larsson für große Begeisterung gesorgt.

Im "Oratorio de Noël" op. 12 gibt der Komponist einen Teil der Weihnachtsgeschichte wieder, die er mit Bibelstellen verbindet, die das Geschehen reflektieren. Nach dem sanften Orgel-Prélude im Bach`schen Stil erzählen die Solisten im melodischen Sprechgesang von der Geburt Christi; darauf folgt ein Teil mit Versen, die die Ereignisse betrachten. Die Musik ist eher schlicht und von verhaltener Expressivität, beeindruckt aber durch elegante melodische Linien.

Letschert-Larsson führte alle Beteiligten sicher und ohne jeden Überdruck durch das Werk, so dass der lyrische Charakter gefühlvoll zum Ausdruck kam. Der Chor bewältigte seine Aufgaben stimmschön und konzentriert, dem dramatisch aufgeladenen "Quare fremuerunt" begegneten die Sänger mit der gebotenen Leidenschaft. Sehr anrührend das Benedictus, bei dem Sopran und Bariton von der Harfe begleitet wurden. Immer wieder gab es bewegende Momente von pastoraler Schlichtheit, an denen die Harfenistin ihren Anteil hatte, die im Dialog mit der Orgel weihevolle Romantik versprühte und stimmungsvolle musikalische Akzente setzte. Der Schlusschor "Tollite hostias" ist eine lebendige Huldigung, die frisch und engagiert vorgetragen wurde.

Der Dirigent hatte das Adventskonzert im gut besetzten Feierabendhaus mit Edward Elgars Serenade für Streichorchester eingeleitet, die Kammerphilharmonie Rhein-Erft erfreute dabei mit sanft wogendem, feinschattiertem Spiel. Für Feststimmung sorgte dann Mozarts "Krönungsmesse". Auch hier entstand im Zusammenklang von Chor, Orchester und Solisten eine klangschöne, zu Herzen gehende Interpretation. Der Concert-Chor Concordia entwickelte schöne Leuchtkraft und Intensität in der Gestaltung. Silke Stapf, die beim Chor auch für die Stimmbildung zuständig ist, berührte mit einem beseelten Agnus Dei. Mit Hingabe waren auch Anna Pehlken und Franziska Hösli bei der Sache. Ansgar Eimann bewältigte seine Aufgabe souverän; mit Stimmfülle und Flexibilität prunkte der Bass Alexander Schmitt. Mit einer Reihe von Advent- und Weihnachtsliedern zog am Schluss endgültig Feststimmung in den Saal; bei "Tochter Zion" durfte das Publikum mit einstimmen.