Sonntags-Post vom 19. Juli 2008
Tief aus dem Bauch heraus
Ankündigung in der SONNTAGS-POST sorgte für unerwarteten Ansturm auf Stimmbildungsseminar
Damit haben die Verantwortlichen vom Concert-Chor Concordia nicht gerechnet: Nach einer Ankündigung in der SONNTAGS-POST meldeten sich über 80 Teilnehmer zu einem Stimmbildungsseminar an. Bei Geschäftsführerin Margarete Schmitz stand das Telefon nicht mehr still.
Dienstag Abend. Der Saal im Alt-Hürther Löhrerhof ist beinahe bis auf den letzten Platz besetzt. Aber kaum haben die Sängerinnen und Sänger Platz genommen, lässt Übungsleiterin Silke Stapf sie auch schon wieder aufstehen. Erste Übung: Die Töne fließen lassen. Die 42-Jährige gibt den Ton vor und zählt kurz an; dann stimmen die Teilnehmer ein, und der Klang erfüllt den Raum. "Noch besser geht es, wenn wir die Töne herausstapfen", erklärt die Sopranistin. Bei der nächsten Übung treten die Sänger also von einem Bein auf das andere, was etwas lustig aussieht, aber tatsächlich funktioniert.
Stimmbildung findet beim Concert-Chor Concordia regelmäßig statt. "Der Sänger ist der einzige Musiker, der sein Instrument sowohl baut als auch selber spielt", erklärt Silke Stapf. Deshalb sei es wichtig, den Chormitgliedern beizubringen, wie sie ihr "Instrument" noch besser beherrschen können. Dazu gehören Atemtechniken, aber auch Lockerungsübungen für die Mimik. "Es geht nicht darum, Töne zu erzeugen", betont Helge Kau, die bei Concordia für die Pressearbeit zuständig ist, "sondern Klänge!".
Das nächste große Projekt des Chors ist Verdis "Messa da Requiem", die im Mai in der Kölner Philharmonie* aufgeführt wird. Dafür, und natürlich für weitere Projekte, werden noch Sängerinnen und Sänger gesucht. "vor allem Sopranistinnen und Tenöre", erklärt Helge Kau. "Es wäre natürlich schön, wenn einige der Teilnehmer nach dem heutigen Abend auch den Weg in den Chor finden würden!"
Lydia Trier aus Bachem kann sich das durchaus vorstellen. Sie hat, wie viele andere auch, in der SONNTAGS-POST von dem Seminar gelesen, und sich gleich angemeldet. Ich habe in Bachem schon im Chor gesungen", so die 56-Jährige, die eine ausgefallene Stimmlage mitbringt: weiblichen Bass.
"Uns hat das Programm des Chors angesprochen", meint Renate Musmann-Ridder, die gemeinsam mit ihrem Mann Willy an dem Seminar teilnimmt. "Natürlich würden wir gerne auch mit in der Kölner Philharmonie* dabei sein", sagt die Gleuelerin, die ebenfalls bereits über Chorerfahrung verfügt. Selbstverständlich ist der Chor auch nach dem Stimmbildungsseminar weiter offen für Interessenten. "Wir freuen uns immer, wenn Menschen zu uns kommen, die Spaß am Singen haben", betont Helge Kau. Informationen über das aktuelle Konzertprogramm und die nächsten Termine gibt es im Internet unter www.concert-chor-concordia-huerth.de und natürlich telefonisch unter 02233-9420777.
(*Anm.: geändert/CCC-HK)
